Seit 1994 ist die Elsbeere, genauso wie die Linde an der Gastwirtschaft in Herpersdorf, als Natur- denkmal eingestuft.
Der Baum steht in Herpersdorf auf der Flurnummer 168 und ist im Eigentum der Gemeinde Markt Oberscheinfeld.
Die Herpersdorfer nennen ihn seit alters her „den Speierlesbaum“. Dies ist einerseits irreführend, da er ja kein Speierling ist. Andererseits spricht die mundartliche Bezeichnung für ein intuitives Be- wusstsein der Steigerwälder über die Verwandtschaft von Sorbus torminalis und Sorbus domostica.
Die Krone hat einen Durchmesser von rd. 17 m, der Kronenansatz liegt bei etwa 2,5 m.
Der relativ kurze Schafft von genau einem Meter Durchmesser ist spannrückig, weitgehend gesund und ohne erkennbare größere Rindenschäden. Über das Alter lässt sich nur spekulieren. Bei der großen Solitärkrone und dem wüchsigen Standort liegen die Jahresringbreiten auch im höheren Alter noch deutlich über 1 mm. Damit könnte der Baum rund 200 Jahre alt sein.
Waldbauliche Behandlung
Das Besondere an der Elsbeere ist ihre Eignung an einigen forstlich problematischen Standorten. Leider beachtet die forstliche Praxis sie immer noch viel zu wenig, obwohl sehr viel Potenzial in dieser seltenen Baumart steckt.
Sie bevorzugt die wärmeren Lagen, ist trockenheitsresistent, hat hohe Ansprüche an den Nähr- stoffhaushalt und ist daher bestens geeignet für die niederschlagsarme, südliche Steigerwald- Hanglagen, die um Oberscheinfeld häufig anzutreffen sind. Eine hohe Basensättigung zumindest im Unterboden ist aber die notwendige Voraussetzung für gutes Gedeihen.
Die Elsbeere ist eine gute Mischbaumart auf den Standorten, auf denen die Konkurrenzkraft der Buche nachlässt und meist von Natur aus Eichenmischwaldgesellschaften dominiert.
Ihre Unempfindlichkeit gegenüber Schädlingen und Witterungsunbilden müsste einen regelrechten Boom nach der „Schönen Else“ auslösen.